Sicher zu Gast in Vorarlberg
Sicher am Berg im Sommer
Hilfreiche Tipps und Orientierung zu den Themen Tourenplanung, Ausrüstung, Wetterbericht, Bergnot und vieles mehr. Für ein risikobewusstes Bergerlebnis in Vorarlberg.
Gut informiert ist halb gewandert!
Der Rucksack ist gepackt, die Busroute ausgesucht, die Seilbahn in Betrieb und ein:e Wander- und Bergführer:in gebucht. Bevor es auf Entdeckungsreise geht ist es ratsam, sich vorab zu informieren und vorzubereiten. Wie verläuft die ausgesuchte Wanderroute? Ist die Ausrüstung der Wandertour angepasst? Gibt es entlang der Wanderstrecke eine Einkehrmöglichkeit? Oder lassen Sie doch einfach mal das Auto in der Garage stehen und wechseln Sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel! Verlassen Sie sich im Internet nur auf geprüfte und vertrauenswürdige Toureninformationen, die von Bergprofis von Ort im Auftrag von Tourismusorganisationen oder von den Alpenvereinen aufbereitet wurden. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie vor Ort in den Tourismusbüros nach.
Tourenplanung
- Gehen Sie zu Beginn des Urlaubs alles lieber etwas langsamer an. Der Körper braucht Zeit, um sich an Höhe und Anstrengungen anzupassen.
- Planen Sie Ihre Bergtour mit Hilfe von Wanderkarten und -büchern, online Tourenportalen und stimmen Sie sie auf Jahreszeit und Ihre Kondition ab.
- Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Informieren Sie Ihren Quartiergeber, wohin Sie gehen und geben Sie Bescheid, wenn Sie später als vorgesehen in Ihr Quartier zurückkehren.
- Bleiben Sie auf den markierten Wanderwegen. Erkundigen Sie sich vor Ort nach den aktuellen Verhältnissen (Altschneefelder, nasse Grasfelder, Wegsperrungen usw.).
Ausrüstung
- Zur berggerechten Ausrüstung gehören unter anderem eine Wanderkarte, Bergschuhe mit Profilsohle, Tourenstöcke, ein gut sortiertes Erste-Hilfe-Set und gegebenenfalls einen Biwacksack, eine Stirnlampe, Proviant, Regenschutz und warme Kleidung.
- Denken Sie an Sonnencreme, Kopfbedeckung und Brille mit entsprechendem UV-Schutz.
- Für Notfälle darauf achten, dass der Akku des Handys geladen ist. Gegebenenfalls eine mobile Ladestation einpacken.
Wetterbericht: Was ist zu beachten?
- Allgemeine Tendenzen verfolgen: Wie entwickelt sich das Wetter im Laufe des Tages? Achtung auf Gewitter und bei Kaltfront (Schönwetter unmittelbar davor ist trügerisch).
- Temperaturen verändern sich in der Höhe. Bei Schönwetter nimmt die Temperatur pro 100 Höhenmeter um ca. 1°C ab.
- Während der Tour laufend die aktuelle Lage mit der Prognose vergleichen. Bei Wetterverschlechterung rechtzeitig umkehren!
Mountainbike: Fair am Berg
Mountainbikerouten führen in ein Gelände, in dem besondere Anforderungen an die Eigenverantwortung der Mountainbiker gestellt werden. Daher ist es wichtig, gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, um Konfrontationen zu vermeiden und um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Dazu gehören vor allem:
- Verantwortungsvolles Fahren mit kontrollierter Geschwindigkeit und auf halbe Sicht.
- Es ist jederzeit mit Hindernissen zu rechnen, vor allem bei Kurven! (Steine, Äste, Wegschäden, gelagertes Holz, Weidevieh, Fahrzeuge, Wegsperren usw.)
- Wanderer und Fußgänger haben Vorrang. Rücksichtsvolles Überholen erfolgt im Schritttempo.
- Die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung hat auf den freigegebenen Wegen Vorrang. Weidegatter sind wieder zu schließen, vorübergehende Wegsperren werden eingehalten.
- Die vorgesehenen, beschilderten Strecken nicht verlassen, um Natur- und Wildlebensräume zu schonen.
- Eine gute Tourenplanung nimmt Rücksicht auf die Schwierigkeit der Strecke und das eigene Können. Dazu gehören auch Helm, Schutzausrüstung und ein technisch einwandfreies Mountainbike.
Video-Serie des Österreichischen Alpenvereins zur Sicherheit am Berg
Verhaltensregeln für die sichere Begegnung mit Weidetieren
Verhaltensregeln bei Wolf- oder Bärensichtung
Alpin-Notruf Vorarlberg: 144
Wenn Sie oder andere in Gefahr oder Bergnot geraten:
- geben Sie das Alpine Notsignal (sichtbare und hörbare Zeichen, 6 x in der Minute, eine Minute Pause, wiederholen bis Antwort erfolgt)
- oder wählen Sie die Notrufnummern:
- 140 (Alpine Notfälle österreichweit)
- 144 (Alpine Notfälle Vorarlberg) oder
- 112 (Euro-Notruf): der Euro-Notruf ist auch ohne SIM-Karte und bei Tastensperre anwendbar; der Notruf ist kostenlos und wird zur nächsten Sicherheitszentrale weitergeleitet, in Österreich zum Polizeinotruf. Sollten Sie am Notfallort kein Handyempfang haben, so schalten Sie das Handy zuerst aus und geben Sie nach neuerlichem Einschalten anstatt des PIN-Codes sofort die 112 ein bzw. drücken Sie die SOS-Taste.
- beantworten Sie bei der Unfallmeldung die W-Fragen exakt:
- WER meldet?
- WO genau ist der Unfall?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE Personen benötigen Hilfe?
- Einweisung eines Rettungshubschraubers: Hilfreie Tipps und Informationsvideo
WHAT3WORDS – die Ortungs-App für alle (Not)Fälle
Jedem Standort wird in der App eine 3×3 m großes Quadrat zugeordnet und mit 3 Wörtern versehen. Dadurch weiß der RFL (Rettungs- und Feuerwehrleitstelle)-Mitarbeiter punktgenau, wo der Notrufende sich gerade befindet – egal ob in der Stadt, in den Bergen, auf dem See oder mitten im Wald. Die Kommunikation ist denkbar einfach. Einfach auf den blauen GPS-Punkt in der App tippen und die dort erscheinenden 3 Wörter an die Notrufzentrale durchgeben. Empfehlung: App schon im Vorfeld herunterladen.
Bergekostenvorsorge
Für € 32,– Förderbeitrag bietet der Österreichische Bergrettungsdienst eine Deckung der Such- und Bergekosten für Boden- und Flugrettung für den Förderer, den Ehe-/Lebenspartner sowie die Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr! Die Bergekostenvorsorge kann jeder – unabhängig von der Nationalität – abschließen. Details dazu.
Zudem bieten in der Regel alle alpinen Vereine wie etwa der Alpenverein oder die Natrufreunde Bergekostenversicherungen an. Auch beim ÖAMTC oder bei Kreditkartenanbietern ist diese häufig inkludiert.