Kultur an jeder Ecke

Schwarzenberg ist klein, aber fein. Mit seinem idyllischen Ortskern sieht das gerade einmal rund 1.800 Einwohner zählende Dorf noch so aus wie im 18. Jahrhundert. Der moderne Angelika-Kauffmann-Saal fügt sich jedoch überraschend harmonisch ein. Apropos Harmonien: Den schlichten Neubau aus Tannen- und Buchenholz zählte die FAZ dank seiner Top-Akustik gar zu den „drei besten Kammermusiksälen der Welt“. Eine würdige Bühne also für die mehr als 90 Kammer- und Klavierkonzerte sowie Liederabende der zweimal im Jahr stattfindenden Schubertiade (Termin 2023: 17.–25. Juni und 26. August – 03. September  – in Hohenems finden ebenfalls Schubertiade-Veranstaltungen statt, vom 27. April bis 01. Mai sowie vom 13.–16. Juli und vom 04.–08. Oktober 2023). Auch wenn das Musikgenie, im Gegensatz zur berühmten Malerin Kauffmann, nichts mit der Gemeinde verbindet, hat es sich mit bis zu 35.000 internationalen Besuchern zum weltgrößten Schubert-Festival entwickelt.

In Schwarzenberg hat sich mit dem Festival „:alpenarte“ ein weiteres Festival einen Namen gemacht (2023: 13.–15. Oktober). Es will jungen, hochtalentierten Klassik-Musikern aus aller Welt eine Bühne bieten – und den Dialog zwischen den Künstlern und dem Publikum fördern. Und noch ein Klassik-Tipp: Die Ausnahmemusiker und Geschwister Alex Ladstätter und Natalia Sagmeister laden in Krumbach regelmäßig zu einem fröhlichen Sommerfestival – ohne Konventionen des Klassikbetriebs, mit Musik, die begeistert und berührt, 2023 vom 07. bis 09. Juli.

Kulturkalender
Der für eine ländliche Region erstaunlich vielseitige Kulturkalender bietet aber noch viel mehr als Klassik. So wartet „Bezau Beatz“ (10.–13. August 2023) regelmäßig mit zahlreichen Künstlern aus den Bereichen Jazz, Singer/Songwriter und aus der World- und Popmusik jenseits des Mainstreams auf. Herumgesprochen hat sich auch das Festival „FAQ Bregenzerwald“ (2023: 04. August bis 10. September). Das einwöchige, an mehreren Orten abgehaltene Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch lädt zu Vorträgen, Diskussionen, Konzerten und Wanderungen und beleuchtet dabei gesellschaftsrelevante Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Jedes Jahr kommen übrigens neue Schauplätze dazu, vielleicht ja auch mal Schoppernau?

Von jenem Ort können Fans der „Neuen Volksmusik“ ein Lied singen. Und zwar ein ziemlich erfolgreiches. Es heißt „Vo Mello bis ge Schoppornou bean i gloufo“ und hat nicht nur den Holstuonarmusigbigbandclub international bekannt gemacht, sondern den gesamten Bregenzerwald. Ganz besonders freilich die beiden Orte Schoppernau und Mellau …