Einmal rund um den internationalen Bodensee
40 Jahre Bodensee-Radweg
Rechts rum oder links rum? Wer die malerischen Landschaften und eindrucksvollen Orte am internationalen Bodensee erkunden will, schwingt sich am besten aufs Rad. Seit 40 Jahren verbindet der Bodensee-Radweg die drei Länder Österreich, Deutschland und Schweiz.
Es war eine große Idee und ein großes Unterfangen: Im Jahr 1983 stimmte die Internationale Bodenseekonferenz dem Vorschlag des Landratsbeamten Wilfried Franke zu, einen Radweg rund um den Bodensee zu entwickeln. Wenige Jahre später war es geschafft: In allen drei Bodenseeländern war der rund 260 Kilometer lange Radweg einheitlich beschildert. Bis heute kümmern sich die Länder und Orte darum, den Weg laufend zu verbessern. So entstanden radfahrfreundliche Straßenquerungen und Brücken. Zahlreiche Abschnitte wurden verbreitert, wie aktuell die „Pipeline“ zwischen Lochau und Bregenz. Auch das Umland ist seit vielen Jahren in die Streckenführung einbezogen.
Bodensee-Radweg-Varianten
Die klassische Strecke des Bodensee-Radwegs ist 260 Kilometer lang und in acht großteils gemütlich zu fahrende Etappen aufgeteilt. Wer sich von Bregenz im Uhrzeigersinn auf den Weg macht, überquert bald die Schweizer Grenze, gelangt nach Rorschach und Konstanz. Ab Konstanz führen drei Etappen rund um den Untersee und zu so bekannten Zielen wie Stein am Rhein und, mit einem Abstecher, auf die Insel Reichenau. Als nächstes folgt die Runde von Konstanz um den Überlinger See mit der Möglichkeit, einen Zwischenstopp auf der Blumeninsel Mainau einzulegen. Die nächsten Etappen führen über Meersburg, Friedrichshafen und Lindau zurück nach Bregenz.
Wer seine Rundfahrt abkürzen will, lässt die Umrundungen von Untersee und Überlinger See aus und fährt von Konstanz mit der Fähre nach Meersburg. Möglich ist es auch, für einzelne Etappen ein Bodenseeschiff zu wählen.
Wie schaut es auf der Vorarlberg Seeseite abseits des Bodensee-Radweges aus? Eines ist gewiss: In Vorarlberg gibt es viel Interessantes zu entdecken. Eine Rundschau.
Bodensee-Radweg-Abstecher
Abstecher ins Hinterland lohnen sich, denn rund um den internationalen Bodensee gibt es zahlreiche Kultur- und Naturschätze zu entdecken. Auf der österreichischen Bodenseeseite empfiehlt sich zum Beispiel eine Tour durch das Naturschutzgebiet Rheindelta. Schilf, Feuchtwiesen und Sandstrände prägen dort, wo der Rhein in den Bodensee mündet, die Landschaft. Das Rheindelta ist zudem der Lebensraum von zahlreichen Pflanzen und Tieren. Neu seit dem Sommer 2022 ist der 100 Kilometer lange Hör-Radweg „Über die Grenze“. Ausgehend von Lochau erzählt er bis ins Montafon an 52 Hörstationen Fluchtgeschichten aus den Jahren 1938 bis 1945. Genussfreudige Radfahrer:innen wiederum machen einen Abstecher in den Bregenzerwald. „Von Tritt zu Tritt von Gang zu Gang“ ist dort die Devise auf zwei unterschiedlichen Radtouren, die das Frühstück, Mittagessen und Dessert beinhalten.
Die Höhepunkte am österreichischen Bodensee:
- Für eine erfrischende Pause bieten sich die Strandbäder in Lochau, Bregenz und Hard an. Wer nostalgisches Flair bevorzugt, wählt die aus Holz errichtete Badeanstalt „Mili“ in Bregenz. Außerdem gibt es viele frei zugängliche Badeplätze.
- Architektur- und Kulturinteressierte legen einen Stopp in Bregenz ein. Einen Besuch lohnen das Kunsthaus Bregenz, das vorarlberg museum und das Festspielhaus Bregenz mit der Seebühne.
- Zum Verweilen und Einkehren bieten sich viele Plätze an, zum Beispiel in den Seeanlagen in Bregenz, am Binnenbecken von Hard sowie im Naturschutzgebiet Rheindelta zwischen Hard und Gaißau. Überall in der Natur, ganz besonders im Naturschutzgebiet, sind Besucher:innen aufgerufen, sich im Sinne des Schutzes der Natur und der Tierwelt verantwortungsvoll zu verhalten.