C (c) Umweltinstitut Vorarlberg
Umweltinstitut Vorarlberg - Luft
Günther Amann - Experte "Luftreinhaltung", Umweltinstitut Vorarlberg
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Günther Amann - Experte "Luftreinhaltung", Umweltinstitut Vorarlberg
Gerade der Bergwelt eilt der Ruf der guten Luft voraus. Aber wie immer im Leben gilt es achtsam zu sein, sodass man unbekümmert seine Lungen füllen kann. Tages- und zum Teil auch stundenaktuell werden die Daten zur Luftqualität mit Handlungsempfehlung hinterlegt veröffentlicht. Nachhaltig wird an der Luftqualität im Land gearbeitet und der Erfolg kann sich bei dem einen oder anderen Luftschadstoff sehen lassen. Seit Jahren verringert sich der Feinstaubgehalt in der Luft. Die Maßnahmen setzen dort an, wo die Belastungen herkommen. Es gilt die Prämisse: Schadstoffe dort zu vermeiden, wo sie entstehen
Günther Amann absolvierte den Studiengang „Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling“ an der Montanuniversität Leoben und arbeitet im Bereich Luftreinhaltung.
Welche Daten erhebt ihr und seit wann? Was passiert damit?
Die Abteilung Luftreinhaltung sammelt seit den 1980er Jahren Daten zur Luftqualität. Wir erfassen dabei an neun Standorten die Konzentration von Luftschadstoffen wie Stickoxide und Feinstaub in unserer Atmosphäre. Ebenso nehmen Mitarbeiter:innen regelmäßig Abgasmessungen an Industrie- und Gewerbeanlagen (Produktionsanlagen, Feuerungsanlagen etc.) vor.
Was sind die bisherigen Erfolge?
Unsere Abteilung erarbeitete Maßnahmenpläne, um die Luftqualität laufend zu verbessern. Dadurch verringerte sich in den letzten Jahre beispielsweise die Feinstaub-Belastung unserer Atemluft. Eine Vielzahl von Anlagen wurde ebenfalls optimiert und die Freisetzung von Lösungsmitteln, sogenannten VOC, deutlich reduziert.
Was gibt es zu tun und wo müssen wir dranbleiben?
Die WHO wie auch die EU aktualisierten kürzlich ihre Vorschriften über Schadstoffe in der Luft. Die Luftqualität in Vorarlberg ist noch nicht in Einklang mit den Vorgaben der WHO und der neuen Luftqualitätsrichtlinie der EU, die voraussichtlich Ende 2024 in Kraft tritt. Wir müssen insofern weiterhin gezielt Maßnahmen setzen, um unser aller Gesundheit zu schützen. Ein besonderes Problemfeld stellen dabei die Emissionen der Verbrennungsmotoren dar.
Welches Thema ist Ihnen ein persönliches Anliegen?
Der Mensch atmet täglich rund 10.000 Liter Luft ein. Dafür brauchen wir gute Luft! Luftverschmutzung wirkt sich gravierend auf fast alle Organsysteme des menschlichen Körpers aus. Bereits niedrige Konzentrationen haben negativen Einfluss auf unsere Gesundheit. Bisher konnten auch keine sicheren Schwellenwerte ermittelt werden, unter denen die Luftverschmutzung harmlos wäre. Dieses Thema muss im Bewusstsein der Gesellschaft ankommen, sodass möglichst viele Personen aktiv werden und sich für eine optimale Luftqualität einsetzen.