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Zauberfloete-Seebuehne-(c)-Bregenzer-Festspiele-Anja-Koehler

Die Kunst der großen Augenblicke

Bregenzer Festspiele

Kulturerlebnis
in Vorarlberg

Die Seebühne der Bregenzer Festspiele

… ist legendär für ihre Inszenierungen. Und die ausgefeilte Technik hinter den Kulissen spielt dabei die geheime Hauptrolle

Vor einiger Zeit verkaufte ein Puppenspieler drei kleine, fantasievoll gestaltete Hundefiguren auf einem Markt in Südafrika. 2014 standen sie, Tausende von Kilometern entfernt, auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Knallbunt, mit wehenden Mähnen und scharfen Zähnen, bis zu 28 Meter hoch und jede rund 20 Tonnen schwer. Johan Engels, der Bühnenbildner der „Zauberflöte“, hatte die Hunde auf dem Markt entdeckt und sich von ihnen für die Inszenierung von Mozarts 1791 uraufgeführter Oper inspirieren lassen. Ein spektakuläreres Kompliment hätte er dem Puppenspieler kaum machen können.

Die Drachenhunde symbolisierten die Eingänge zu den Prüfungen – Weisheit, Vernunft und Natur.

Dass man sie bereits aus der Ferne sah, hatte nicht zuletzt einen ganz pragmatischen Grund: Damit die Freiluftkonstruktion nicht im Geräuschgewirr der Schiffe, Züge, Fußgänger und Autos untergeht, baute man sie bis zu zwei Drittel größer als ein normales Theaterbühnenbild. Und damit das Gesamtkunstwerk aus Sängern, Tänzern und Puppenspielern die Besucher verzaubern konnte, lieferte im Hintergrund eine höchst ausgefeilte Technik die Basis, auf der alles möglich ist.

Zauberfloete-Koenigin-der-Nacht-(c)-Bregenzer-Festspiele-Karl-Forster
Zauberfloete-Seebuehne-Hund-(c)-Bregenzer-Festspiele-Anja-Koehler
Zauberfloete-Seebuehne-Stacheln-(c)-Bregenzer-Festspiele-Karl-Forster

Während der fast zweieinhalbstündigen Spieldauer wird von den Darstellern voller Körpereinsatz verlangt

Mozarts Oper auf dem See bot den Besuchern Spiderman-Stunts, Puppenspieler und fantastische Kostüme

Die sich wiegenden Gräser wurden effektvoll ausgeleuchtet: mal grün, dann blau oder dramatisch rot

Die „Königin der Nacht“ schraubt sich per Hydraulikantrieb drei Meter in die Höhe

Aufgebaut wird das Bühnenbild für das Spiel auf dem See alle zwei Jahre auf sogenannten Holzpiloten rund um einen Betonkern. Dieser ist fest im Bodensee verankert und beherbergt Garderoben und Technikräume. Das Orchester befindet sich im Festspielhaus, der Sound wird nach außen übertragen. Über den Publikumsrängen sind kleine Bildschirme: So können die Sänger den Dirigenten sehen. 215 Tage und die Hilfe von 30 Festspieltechnikern und 37 Technikfirmen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und England wurden für die Konstruktion der „Zauberflöten“- Bühne gebraucht. 53 ferngesteuerte Scheinwerfer tauchten die Bühne in dramatisches Licht.

Die zentrale, drehbare, grüne Kuppel, bestehend aus einer Stahl-Holzkonstruktion, stellte den Panzer einer enormen Schildkröte dar. Auf dem Panzer wurde gespielt, während sich darunter wichtige Technik verbirgt: Lautsprecher, Lüftungskanäle, fahrbare Treppen und Aufzüge. Zweieinhalb Meter unter der Wasseroberfläche verlaufen Schienen kreisförmig um die Seebühne herum. Auf ihnen fahren Elemente wie die über 13 Meter lange Gondel.

Doch die ganze Technik hinter dem Freiluftspektakel braucht nicht zuletzt auch den leicht tollkühnen Mut der Darsteller, denn von ihnen verlangte diese Produktion künstlerische und körperliche Höchstleistungen.

Mischpult-(c)-Bregenzer-Festspiele-Anja-Koehler
Zauberfloete-Seebuehne-Hand-(c)-Bregenzer-Festspiele-Anja-Koehler

Ein wahres Wunderwerk an modernster Technik macht aus einem Opernabend im Freien einen Kulturgenuss der Extraklasse

So befand sich die „Königin der Nacht“ in einer Szene in der Luft: Per Hydraulikantrieb schob sich die Plattform, auf der sie stand, drei Meter in die Höhe. Damit man in solchen Momenten auch auf den hintersten Rängen alles miterlebt, versteckt sich auf der Seebühne eine Weiterentwicklung des Richtungshörens: Unter dem Namen „Bregenz Open Acoustics“, BOA, können Besucher sowohl die Position als auch die Bewegung von Solisten und anderen Tonquellen exakt wahrnehmen. Hinter dem Freiluft-Hörgenuss stecken 80 Lautsprecher im Bühnenbild und weitere 800 im Zuschauerraum.

Zeitreise durch die Spielzeiten

Seit 1946 wechseln die Bühnenbilder der Bregenzer Festspiele alle zwei Jahre
und jedesmal sind sie etwas ganz Besonderes. Hier zeigen wir eine Auswahl der
schönsten Kulissen

Bühnenbild Rigoletto, Bregenzer Festspiele (c) Karl Forster / Bregenzer Festspiele
Carmen Seebühne (c) Bregenzer Festspiele - Karl Forster
Bregenzer Festspiele Turandot 2015-16 © Andreas Gassner / Vorarlberg Tourismus
André Chénier Seebuehne (c) Bregenzer Festspiele-Karl Forster
Aida Seebuehne (c) Bregenzer Festspiele-Anja Koehler
Der Troubadour Seebuehne (c) Bregenzer Festspiele-Karl Forster
La Bohème Seebühne (c) Bregenzer Festspiele-Karl Forster
Ein Maskenball Seebuehne (c) Bregenzer Festspiele-Benno Hagleitner
Fidelio Seebuehne (c) Bregenzer Festspiele-Karl Forster
Carmen Seebühne 1991 (c) Bregenzer Festspiele-Karl Forster

Rigoletto 2019–2020

Carmen 2017–2018

Turandot 2015–2016

André Chénier 2011–2012

Aida 2009–2010

Der Troubadour 2005–2006

La Bohème 2001–2002

Ein Maskenball 1999–2000

Fidelio 1995–1996

Carmen 1991–1992

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Die Region

Bodensee-Vorarlberg

Beschwingt ist das Lebensgefühl in den lebendigen Kleinstädten Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Feldkirch. Internationales Aufsehen wecken Festivals wie die Bregenzer Festspiele. Die moderne Architektur erstaunt. Neue Einblicke öffnen Museen. Zauberhaft zeigt sich die Natur am Bodensee und auf den Aussichtsbergen.

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