Echtes Brauchtum
Traditionelles Funken-Abbrennen
Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch, dem "Funkensonntag" - und teilweise schon am Abend zuvor - brennen sie wieder: die Funken in Vorarlberg
Aktuelle Information:
2024 fällt das Funken-Wochenende auf den 17. und 18. Februar. Die Liste der Termine weiter unten auf dieser Seite wird laufend ergänzt, sobald Termine fixiert sind.
Funken in Vorarlberg:
Vertreiben den Winter und bringen Glück!
Funken abbrennen hat in Vorarlberg eine lange Tradition und auch heuer wird in vielen Orten der von der Funkenzunft kunstvoll aufgeschichtete, zum Teil bis zu 30 Meter hohe Holzturm – der Funken – gezündet. Höhepunkt ist die Explosion der Funkenhexe ganz oben auf der Spitze.
Der Funkensonntag, der erste Sonntag nach dem Aschermittwoch, wird in Vorarlberg aber auch „Küachlisonntag“ genannt – nicht zu Unrecht, denn bei jedem Funken gibt es ein tolles Rahmenprogramm mit Live-Musik ,kulinarischen Schmankerln wie die herausgebackenen „Funkaküachli“ (Hefeküchlein) und mancherorts sogar am Nachmittag schon einen „Kinderfunken“ speziell für die Kleinen mit Familienprogramm.
- Tipp zum Selbermachen
Rezept Funkaküachle (mit Kurzvideo)
Im Montafon, speziell in Gortipohl, wird am Funkensonntag zusätzlich der Brauch des „Scheibenschlagens“ praktiziert. Dieses Stück Montafoner Kulturgeschichte ist seit 2016 im Verzeichnis des „Immateriellen Erbe der UNESCO“ gelistet und wirklich sehenswert. Die Ursprünge dieses anfangs heidnischen Rituales liegen Jahrhunderte zurück.
Auch in der Gemeinde Bürs, dem Eingangstor des Brandnertals, wird am Funkensonntag nicht nur das Funkenfeuer entzündet: Uralte, selbst gebastelte Lampions aus Buntpapier erleuchten zusätzlich die Nacht. Da diese runden Leuchtkörper geschälten Pomeranzen – die ursprüngliche Bezeichnung für Orangen – ähneln, werden sie als „Puma“ bezeichnet. 47 unterschiedliche Exemplare gibt es, die Ronald Rettenberger am Dachboden seines Elternhauses das ganze Jahr über hütet. Ronalds Familie hat dieses Amt schon seit vielen Generationen inne. Am Funkenabend werden die Lampions mit 100 neuen Kerzen bestückt, gefolgt von einem Umzug durch die Gemeinde Bürs in Richtung Funkenplatz, wo am späteren Abend der Funken entzündet wird.