Orte der Begegnung
Zusammenkommen am Montafonertisch
Hier „kon’d’Lüt zemma“, wie die Montafoner sagen.
„Wir haben auch eine gemütliche Bar, aber die meisten zieht es in die Stube an die Montafonertische“, sagt Bianca Mangard, Gastgeberin in der Krone in Schruns. Echte Prachtstücke sind das, die ältesten 1823 in Auftrag gegeben. In manche ist die Krone wie ein Wappen eingelassen, andere zieren Blumen, Ranken, Rauten. Bianca Mangard streicht über das Intarsien-Muster, das fast dreidimensional wirkt. Birne, Kirsche, Eiche, Buche, Nussbaum, Ulme und Ahorn verwenden die Kunsttischler aus St. Gallenkirch noch heute, um diesen Effekt zu erzielen, ausschließlich heimische Hölzer, die zuvor 25 Jahre lang an der Luft getrocknet wurden.
100 Arbeitsstunden kommen leicht zu-sammen, bis die kunstvollen Einlege-arbeiten abgeschlossen sind. Und dann hält der Tisch – nicht nur ein Leben lang, sondern auch das der nächsten und übernächsten Generation. Die meisten dieser Tische stehen bis heute bei Montafoner Familien, früher waren sie der zentrale Treffpunkt zum Essen, Kartenspielen, Beisammensein: „Auf der Schieferplatte in der Mitte kann man heiße Töpfe und Pfannen abstellen ohne Untersetzer, und beim Kartenspielen schreiben die Gäste mit Kreide den Spielstand drauf.“ Neben der Krone finden sich auch im Gasthaus Löwen im benachbarten Tschagguns noch Montafonertische. Hier „kon’d’Lüt zemma“, wie die Montafoner sagen.
Tipp von Bianca Mangard, Krone in Schruns
„Die Alphütte Fellimännle im Silbertal. Da treffen wir Montafoner uns am Wochenende oder feiertags – erst geht’s zu Fuß oder mit dem Rad tief ins Tal hinein, und dann gibt’s eine Brettljause.“
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