


„Das Montafon ist mit den unterschiedichen Gebirgsgruppen Rätikon, Verwall und Silvretta eine einmalige Bike-Region.“
C Tilisuna Hütte, Herbst in Vorarlberg (c) Friedrich Böhringer / wikicommons
Bei einer Bike & Hike Tour zur Tilisunahütte kann Bike-Guide Markus Fessler-Jenny eine Begegnung mit Murmeltieren fast garantieren.
Salzig mögen es die Murmeltiere. Dieser Geschmack ist für die scheuen Alpenbewohner ein besonderes Schmankerl. Bei einer Bike & Hike Tour zur Tilisunahütte kann Markus Fessler-Jenny eine Begegnung mit Murmeltieren fast garantieren. Sehen wird man sie rund um die Tilisunaalpe sehr wahrscheinlich. Dass sie sich sogar näher als sonst – zumindest an die hier abgestellten Fahrräder – herantrauen, liegt an ihren kulinarischen Vorlieben. Wer sich nach dem Wander-Teil der Tour wieder auf sein Fahrrad schwingt, sitzt unter Umständen auf einem etwas angenagten Sattel.
Gerne kommt Markus Fessler-Jenny allein hierher. Ebenso mag der Bike-Guide es aber, Gästen aktiv das Rätikon zu präsentieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seiner Tour führt Fessler-Jenny von Schruns aus mit dem E-Bike zur Tilisunaalpe und dann zu Fuß weiter zur Tilisunahütte. Hier oben, auf rund 2.000 Meter Seehöhe, geht er am liebsten noch einige Schritte zum Tilisunasee. „Ich genieße die Ruhe, die herrliche Aussicht auf die vielen Gipfel. Für mich ist das ein Sehnsuchtsplatz, wo ich meine Akkus wieder aufladen kann“, sagt er.
Im Schnitt braucht er rund drei Stunden, bis er dieses schöne Fleckchen Erde erreicht hat: zwei davon auf dem Bike, eine zu Fuß. Privat ist er etwas flotter unterwegs. Früher nahm er an Radrennen teil, eine gute Kondition ist geblieben. Heute legt er den Weg zur Arbeitsstelle in Schruns vorzugsweise auf schmalen Reifen zurück.. Er wohnt in Feldkirch, das macht rund 40 Kilometer pro Strecke. Das Montafon ist ihm längst zur zweiten Heimat geworden. Besonders schätzt er die Vielfalt der Landschaft, die mehr als das Rätikon zu bieten hat: „Da ist zum einen noch das einsame, unberührte Verwall, zum anderen die schroffe, geradezu majestätische Silvretta.“
Die Tour zum Tilisunasee gefällt ihm auch wegen einer auffälligen geologischen Besonderheit so gut: Beim Aufstieg hat man den schneeweißen Kalk der Sulzfluh vor sich -eine ungewöhnliche Färbung. Von der Alpe bleibt noch eine 45-minütige Wanderung zur Hütte. „Wenn ich manchmal mit Gästen etwas länger unterwegs bin, liegt das nicht unbedingt an mangelnder Fitness. Ich erzähle einfach gerne viel über die heimische Flora und Fauna“, berichtet Fessler-Jenny schmunzelnd. Sieben Stunden ist er mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern insgesamt unterwegs. Ein besonders angenehmer Teil befindet sich auf dem Rückweg. Der Sura Kees auf einer der bewirtschafteten Alpen ist einfach zu verführerisch …