Sieben Überraschungen
BUS:STOP Krumbach
Mit dem Projekt BUS:STOP Krumbach hat die kleine Gemeinde Krumbach im Bregenzerwald eine ziemlich verrückte Idee verwirklicht.
Wir wollten einfach mehr aus unseren Buswartehüsle machen.
Im Glashäuschen laden zwei Stühle zum Verweilen ein, wenige Meter weiter kann man zwischen gestapelten Holzbrettern Platz nehmen, gegenüber schützt ein Zelt aus Metall. Noch ein Stück weiter ragen weiße Stangen in die Höhe, durch die sich eine Treppe nach oben windet. Die originellen Bauten sind Buswartehäuschen, die ungewöhnlichsten weitum.
Sinn fürs Gestalten
Vor einigen Jahren war es in Krumbach an der Zeit, neue Buswartehäuschen zu bauen. Im Bregenzerwald, wo Architektur, gutes Gestalten und öffentlicher Verkehr eine bedeutende Rolle spielen, sollten es besondere Häuschen sein. Da kam der Verein kultur krumbach auf die Idee, Architekt:innen aus aller Welt um Entwürfe zu bitten. Gesagt, getan.
Als Honorar gabs eine Woche Urlaub im Bregenzerwald. Dazu die Unterstützung bei der Umsetzung durch Architekten und Handwerker aus der Region.
Die Welt im Dorf
Selbst die Initiatoren waren erstaunt: Nach kurzer Zeit sagten sieben renommierte Architekturbüros ihr Mitwirken zu: Smiljan Radic aus Chile, dvvt Architecten aus Belgien, Rintala Eggertsson Architects aus Norwegen, Alexander Brodsky aus Russland, Amateur Architecture Studio mit Wang Shu und Ly Wenyu aus China, Ensamble Studio aus Spanien und Sou Fujimoto aus Japan.
Die Architekten kooperierten eng mit Handwerker:innen und Architekt:innen aus der Region. So entstand ein intensiver Austausch. Die verwirklichten Häuschen setzen sich mit dem Standort auseinander und betonten die jeweilige Aussicht. Oder sie greifen Typisches aus dem Bregenzerwald auf, beispielsweise die Stube, das gestapelte Holz, den Wald.
Schauen und warten
Seit Mai 2014 erfreuen sich die sieben BUS:STOP Krumbach-Wartehäuschen regen Besuchs. Die einen warten hier auf den Bus, viele andere kommen, um die Häuschen zu bestaunen. Sie liegen relativ weit verstreut. Will man alle zu Fuß erkunden, ist man gut zwei bis drei Stunden unterwegs. Mit dem Bus kommt man mit den Linien 820 (Bregenz über Hittisau nach Krumbach) und Linie 890 (Krumbach über Lingenau nach Egg) and den besonderen Wartehäuschen vorbei.
Einkehrtipp
Eine weitere Besonderheit in Krumbach: die vier Moorwirte. Sie verwenden in ihren Küchen Kräuter und Pflanzen aus dem örtlichen Moor und bieten Moor-Führungen an. Zwei der Wirte sind im Ortszentrum – die Krumbacher Stuba und der Gasthof Adler. Zwei liegen etwas außerhalb, jedoch nahe bei BUS:STOP Krumbach-Stationen: das Restaurant Schulhus und das Auszeithotel Rossbad.