Georunde Rindberg in Sibratsgfäll
Ganz schön schräg!
Die Georunde Rindberg in Sibratsgfäll macht mit ihren 8 Stationen die Kraft der Natur sichtbar, spürbar und erlebbar.
Warum steht das Haus so schief? Was erzählen der ebenfalls schiefe, überdimensionale Tisch und die Stühle? Wer die Georunde Rindberg in Sibratsgfäll im Bregenzerwald erwandert, sieht eine Welt, die aus dem Lot geraten ist. Und tatsächlich: Vor Jahren rutschte hier ein ganzer Hang ab. Diese Veränderungskraft der Natur thematisiert der künstlerisch gestaltete Weg an acht Stationen.
Flysch fließt
Sibratsgfäll liegt auf 900 Metern Seehöhe in einem Seitental nahe bei Hittisau. Vom Dorf reicht der Blick auf imposante Berge wie die Gottesackerwände, den Hohen Ifen, Diedamskopf und die Winterstaude. Hier im Naturpark Nagefluhkette bestehen die Berge hauptsächlich auseinem Gesteinskonglomerat namens „Flysch“. Wie der Name Flysch schon sagt, „fließt“ hier die Landschaft. Sibratsgfäll und auch andere Orte in der Gegend sind in Bewegung.
Der Hang rutscht
Im Frühjahr 1999 begann am Rindberg eine Hangrutschung, die rund 150 Tage dauerte und mehrere Häuser zerstörte. Wie es sich anfühlt, wenn langsam alles schief wird, erlebt manentlang der Georunde Rindberg in „Felbers Schiefem Haus“. Es blieb nahezu unversehrt, rutschte jedoch rund 18 Meter bergab und beherbergt heute eine kleine Ausstellung über die Ereignisse von damals.
Naturereignisse verstehen
Die Hangrutschung ist in der Erinnerung der Dorfbewohner:innen fest verankert. Um sie zu verstehen und zu verarbeiteten, wählte die Gemeinde einen außergewöhnlichen Weg: Gemeinsam mit Architekt:innen und Gestalter:innen aus dem Bregenzerwald entstand die mit künstlerischen Installationen bestückte „Georunde Rindberg“. Diese trägt mittlerweile einige Auszeichnungen. Für die überzeugende Verbindung von Landschaft mit Architektur erhielt sie 2017 den österreichischen Staatspreis für Design in der Kategorie Räumliche Gestaltung.
Ein Besuch in „Felbers schiefem Haus“ ist nach telefonischer Anmeldung unter +43 5513 2112 13 (Tourismusbüro Sibratsgfäll) möglich.
Auf der Georunde Rindberg ist man rund eine Stunde unterwegs, man wandert 130 Höhenmeter bergauf und bergab. Die Georunde ist während der schneefreien Monaten zu Fuß begehbar. Im Winter sind einzelne Stationen erreichbar. Mit Schneeschuhen kann man sogar die ganze Runde erleben.