Luft, Wasser, Boden
Elemente für einen gesunden Lebensraum
Vier Fragen an fünf Wissenschaftler:innen aus dem Land: Wie sieht es wirklich aus mit "unserer" Luft, mit "unseren" Gewässern und mit dem Boden, in dem wir Lebensmittel anbauen?
Orte und Räume für das gute Leben
Die Vision der Vorarlberger Tourismusstrategie 2024 ist es, Orte und Räume für das gute Leben zu erhalten und laufend zu verbessern. Und zwar in sämtlichen Belangen, die allen Menschen – Gästen wie Einheimischen – zugutekommen. Grundlage dafür ist vor allem ein gesunder Lebensraum, eine intakte Natur.
Doch wie sieht eigentlich der Status quo aus? Wie geht es unserer Luft, unseren Gewässern und dem Boden unter unseren Füßen? Am Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg, kurz Umweltinstitut, dreht sich alles um diese zentralen Fragen und um die Umweltfakten. Dort erheben Wissenschaftler:innen laufend Daten, um die Lage einzuschätzen. Gleich vorweg, der aktuelle Stand ist erfreulich:
Seit über 100 Jahren wird in Vorarlberg die Lebensmittelqualität überwacht und seit den 1960er Jahren verstärkt Informationen zur Umwelt gesammelt. Zieht man einen Vergleich, so zeigt sich, dass sich die Situation in den letzten Jahrzehnten deutlich zum Positiven entwickelt hat. Und ein Blick in die Zukunft verrät vielversprechende Aussichten, mit weiteren Maßnahmen zur Verbesserung und Klimafitness im Gepäck. Landesweites Monitoring, Austausch und Projekte mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Forschungsmethoden auf dem neuesten Stand der Technik sind die Werkzeuge dafür.
Die gute Luft, das kühle Nass
Gerade der Bergwelt eilt der Ruf der guten Luft voraus. Aber nicht nur in Vorarlbergs Höhen und Luftkurorten kann man unbekümmert seine Lungen füllen, denn an der Luftqualität im Land wird nachhaltig gearbeitet. Und der Erfolg kann sich sehen lassen: Seit Jahren verringert sich der Feinstaub in der Luft. Die Maßnahmen setzen dort an, wo die Belastungen herkommen. Es gilt die Prämisse: Schadstoffe dort zu vermeiden, wo sie entstehen.
Tief einatmen gilt nicht nur in den Bergen, sondern auch bevor man ins kühle Nass abtaucht. Und das mit gutem Gewissen, denn gut zwei Drittel – Tendenz steigend – der Gewässer im Land weisen einen sehr guten bis guten ökologischen Zustand auf. Der Bodensee selbst war nicht immer so sauber, wie er heute ist. In den 1970er Jahren drohte er zu kippen – eine Gefahr, die mit gebündelter Kraft abgewendet wurde: Der „Staatsvertrag“ zwischen allen Ländern und Kantonen rund um den See besteht heute noch und ist Grundlage für den gemeinsamen Erhalt der Wasserqualität des Sees. Und damit lässt sich heute mit Stolz sagen, dass der Bodensee wieder der reine Alpensee wie Anfang der 1960er Jahre ist. Im Sommer kommt den 16 Badestellen im Land besondere Aufmerksamkeit zu: Laufende Kontrollen garantieren gutes Wasser für die erfrischende Abkühlung im Sommer.
Die Wissenschaft arbeitet aber nicht nur am aktuellen Stand, sondern auch mit Weitblick: Um gegen den Klimawandel gewappnet zu sein, werden beispielsweise Renaturierungen der bestehenden Gewässer angestrebt oder ausreichende Restwassermengen sichergestellt. Das macht sie stark gegen steigende Temperaturen und fördert ihre Resilienz.
Die Daten, die aus Boden, Luft und Wasser gewonnen werden, sind Grundlage und Voraussetzung der Maßnahmen für die Zukunft. Nicht zuletzt ist es auch ein Bedürfnis der Wissenschaftler:innen, ihre Erkenntnisse nach außen zu tragen, damit die Menschen davon profitieren können. Die Forschung ist ein zentrales Instrument zur Sicherstellung, dass Vorarlberg ein hochwertiger und gesunder Lebensraum bleibt. Wir haben bei den Expertinnen und Experten am Umweltinstitut des Landes Vorarlberg genauer nachgefragt – über ihre Forschungen, Erfolge und Aufgaben sowie ihr persönliches Anliegen. Lesen Sie selbst!