
C Fohramoos Hochmoor © Agnes Ammann / Vorarlberg Tourismus
Naturtipps Vorarlberg
Die Magie der Moore
Nicht Wasser, nicht Land, nicht See, nicht Wald – Moore sind faszinierend und geheimnisvoll –
sie sind einzigartige und ganz besondere Lebensräume
Nicht Wasser, nicht Land, nicht See, nicht Wald – Moore sind faszinierend und geheimnisvoll – sie sind einzigartige und ganz besondere Lebensräume. Moore sind häufig unterschätzte Naturjuwele mit besonderer Entstehungsgeschichte und wichtiger ökologischer Bedeutung. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Feuchtigkeit und spezielle Pflanzen- und Tierwelt aus, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben.
Moore in Vorarlberg
Durch das niederschlagsreiche Klima und die Auswirkungen der letzten Eiszeit, hat Vorarlberg österreichweit eine besondere Bedeutung für Moor-Lebensräume. Ein Viertel aller Moore Österreichs befinden sich in Vorarlberg. Im Rheintal und Walgau dominieren als Streuewiesen genutzte Flach- bzw. Niedermoore. In Vorarlberg gibt es aber auch zahlreiche Zwischen- und Hochmoore. Hochmoore zeichnen sich durch ihre sauerstoffarmen und nährstoffarmen Bedingungen aus, was zu einer besonderen Flora wie Torfmoose, Wollgras und Sonnentau führt. Niedermoore hingegen sind nährstoffreicher und weisen eine vielfältigere Pflanzenwelt auf. Moore sind nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch wichtige Ökosysteme. Sie bieten Lebensraum für seltene und spezialisierte Arten, speichern große Mengen Kohlenstoff und fungieren als natürliche Wasserspeicher. Trotz ihrer Bedeutung sind Moore empfindliche Lebensräume, die durch menschliche Eingriffe wie Entwässerung und Torfabbau bedroht sind. Der Schutz und die Wiederherstellung dieser Gebiete sind daher von großer Bedeutung.
Wia kut as zu nam Moor?
Wo Torfmoos kut in Menge vor,
a Mulda, wo sichs Wasser staut
und niamand, der’s dabei versaut.
Erfahren Sie mehr über die Besonderheiten dieser Lebensräume, entdecken Sie seltene Pflanzen- und Tierarten und lernen Sie die Bedeutung des Moorschutzes kennen. Lassen Sie sich von der Schönheit und Einzigartigkeit der Moore inspirieren und begleiten Sie uns auf eine Reise in eine der geheimnisvollsten Naturlandschaften Vorarlbergs.
Alle Moore in Vorarlberg stehen unter Schutz, daher bitte auf folgende Dinge achten:
• Wegegebot: in einem Moor nur auf ausgewiesenen Spazier-/Wanderwege unterwegs sein, um den Moorboden und die Pflanzen nicht zu schädigen.
• Hunde an die Leine: in Mooren leben häufig seltene bodenbrütende Vogelarten. Freilaufende Hunde können zu erheblichen Störungen dieser Tiere und zum Brutverlust führen.
• Keine Mountainbikes/Gravelbikes auf Moorwegen (außer auf offiziellen Radstrecken). Die Reifen zerstören die empfindliche Bodenschicht der Moore.
• Keine Pflanzen sammeln, pflücken, ausreißen. In Mooren kommen sehr seltene Pflanzenarten vor. Viel besser als sie zu pflücken ist es, ihren wunderschönen Anblick in ihrem Lebensraum zu genießen, anstatt sie zu Hause in kürzester Zeit verwelken zu lassen.
Naturtipps im Lebensraum Moor
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01 Natura 2000-Gebiet Fohramoos - Mystisches Moor mit vielen Interessen
Das Natura 2000-Schutzgebiet Fohramoos am Bödele genau an der Grenze zwischen Dornbirn und Schwarzenberg stellt ein wichtiges Gebiet von europäischer Bedeutung dar. Seit vielen Jahren herrscht hier eine intensive Nutzung durch unterschiedlichste Interessengruppen. Erholungssuchende, Landwirtschaft, Tourismus, Anrainer, Waldbewirtschaftung, Jagdnutzung und Naturschutz treffen hier aufeinander. Und trotz dieser Nutzung weist das Fohramoos Bereiche von sehr hoher ökologischer Bedeutung auf.
Tipp zum Erleben
Auf einer geführten Tour mit Vorarlberger Naturführer:innen kann man die Besonderheiten der Moore in Vorarlberg mit spannenden Informationen erleben. -
02 Der Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze in Vorarlbergs Mooren
Der Sonnentau, eine faszinierende fleischfressende Pflanze, beheimatet Moor- und Feuchtgebiete in Vorarlberg. Sein wissenschaftlicher Name, Drosera, leitet sich vom griechischen Wort „droseros“ ab, was so viel wie „mit Tau bedeckt“ bedeutet. Der Name spiegelt perfekt die klebrigen Tentakel wider, die wie Tautropfen auf den Blättern glänzen. Anders als herkömmliche Pflanzen gewinnt der Sonnentau Nährstoffe nicht nur aus dem Boden, sondern auch durch das Fangen und Verdauen von Insekten. Diese einzigartige Ernährungsweise macht den Sonnentau in Vorarlbergs Pflanzenwelt zu etwas ganz Besonderem.
Tipp zum Erleben:
Wer den Sonnentau einmal entdecken möchte, kann in den Sommermonaten die lebendigen Farben und die klebrigen Tentakel bewundern. Feuchte, moorige Gebiete sind der ideale Ort, um einen Sonnentau zu entdecken. Wichtig: nur auf ausgewiesenen Wegen, nicht querfeldein durch diese sensiblen Ökosysteme wandern! -
03 Das Fettkraut - Eine Fleischfresserin am Berg
Das Fettkraut (Pinguicula vulgaris) ist ein echter Überlebenskünstler und zählt zur Gruppe der Wasserschlauchgewächse. Mit seinen dicken, länglichen, als Rosette angeordneten Blättern kann es Kleinstlebewesen fangen und diese verdauen. Wir haben es also mit einer fleischfressenden Pflanze zu tun. Diese Eigenschaft ermöglicht es dem Fettkraut auch an besonderes nährstoffarmen Standorten, wie z.B. Flachmooren, überleben zu können.
Tipp zum Erleben:
Das gewöhnliche Fettkraut kann an Quell- und Flachmooren, an Quellaustritten, oft auch an locker bewachsenen, mäßig sauren Böden gefunden werden. Es kommt sehr verstreut und besonders in den Hochlagen vor.