VORschau #43
Den Schnee genießen? Mit Sicherheit!
Datum: 06.12.2024
Ob auf oder abseits der Piste: Genussvolle Naturerlebnisse und Spaß im Schnee gehen Hand in Hand mit Sicherheit – sowohl im Hinblick auf Wetterverhältnisse, Naturgefahren und individuelle Maßnahmen wie die richtige Ausrüstung oder Vorbereitung. Auch rücksichtsvolles Verhalten anderen Sportler:innen und der Natur gegenüber gehört dazu. Tipps, Kurse und Initiativen im Überblick.
Die erste Spur in den Tiefschnee ziehen, durch unberührte Winterlandschaften streifen, den Gipfel auf zwei Skiern erobern – das Sehnsuchtsbild vieler ist mit einer romantischen Vorstellung verknüpft. In der Realität sind solche Vorhaben gut vorzubereiten und unter bestimmten Voraussetzungen anzugehen, damit der Winter am Berg für alle eine Freude wird.
Safety first
Skifahren, -touren, Schneeschuhwandern, Rodeln oder Langlaufen sind einige der Sportarten, die Vorarlberg in der kalten Jahreszeit zu bieten hat. Neben einer realistischen Selbsteinschätzung von Kondition und Können gehören die richtige Ausrüstung und ein rücksichtsvolles Miteinander zum sorgenfreien Sporterlebnis dazu. Helm, Rückenprotektor und ein LVS-Gerät können lebensrettend sein. Damit das reine Vorsichtsmaßnahme bleibt, dafür sorgen unter anderem die 10 FIS-Pistenregeln. Sie gelten als Maßstab für sportgerechtes Verhalten auf der Piste. Über die aktuelle Schneehöhe in den Skigebieten informiert der Schneebericht. Er ist auch als wöchentlicher Newsletter von Vorarlberg Tourismus verfügbar.
Abseits der gesicherten Pisten agieren Sportler:innen auf eigene Faust. Für einen sicheren Fahrspaß gilt gerade bei der Planung von Touren: „Vorbereitung ist die halbe Miete“. Neben Streckenverlauf, Schwierigkeitsgrad und Dauer sind es Wetter und Schneebedingungen, die zu berücksichtigen sind. Mit dem Bergwetter und dem Lawinenlagebericht bleiben Wintersportler:innen in Vorarlberg tagesaktuell darüber informiert. Diese Serviceeinrichtungen können über verschiedene Apps abgerufen werden.
Der größte Risikofaktor für eine Lawinenverschüttung liege beim Menschen selbst, wie Lukas Kühlechner von der Bergschule Firmalpin erzählt: „Neben dem objektiven Faktencheck müssen wir bei uns selbst anfangen: Wie ist meine Tagesverfassung und meine Motivation? Ab wann wird es mir zu risikoreich? Kann ich mit der Gruppe mithalten? Das Risiko ist immer vorhanden und dieses soll im Vorhinein minimiert werden. Gerade darauf setzen wir auch in unseren Skitour-Schnupperkursen, wo wir Einsteiger:innen professionell einschulen.“
Kurse und Weiterbildungen
Das Thema Sicherheit und Risikomanagement ist das Hauptanliegen der Snow & Safety Conference in Lech Zürs am Arlberg, die heuer von 13. bis 15. Dezember stattfindet. Auch zahlreiche Bergführer:innen, Skischulen und Bergschulen bieten dazu bis ins Frühjahr 2025 ein vielseitiges Kursprogramm für Sportler:innen jeder Könnerstufe. Das Angebot reicht vom Skitourentag für Anfänger:innen über den Umgang mit der Notfall-Ausrüstung bis hin zu geführten Touren durch Vorarlbergs Winterlandschaft. Weitere Veranstaltungen führen unter anderem in weniger bekannte Sportarten wie das Splitboard ein.
Rücksichtsvoll unterwegs
Im freien Gelände verweisen im Montafon, im Naturpark Nagelfluhkette und im Kleinwalsertal Besucherlenkungsmaßnahmen wie Schilder und Leitsysteme auf Schutzgebiete und Wildruhezonen, die an die Eigenverantwortung der Wintersportler:innen im Sinne eines naturverträglichen Aufenthalts appellieren. Zusätzlich sind Ranger:innen unterwegs, die vor Ort über mögliche Routen und unterschiedliche Schutzgüter aufklären. Dabei setzen die Initiativen auf Aufklärung statt Verbote. „Gerade der Winter ist eine herausfordernde Zeit für die Tiere, in der Stress für sie lebensbedrohlich sein kann. Wir arbeiten an einem guten Miteinander von Mensch und Natur, denn es ist Platz für alle. Mit unserer Arbeit wecken wir Verständnis und suchen nach Kompromissen – und sorgen auch für schöne Erlebnisse unter Rücksichtnahme der Natur“, so Lisa Klocker, Rangerin im Naturpark Nagelfluhkette.