Treffpunkt Kultur

Festivalreigen

Sommerlicher Fixpunkt für Besucher:innen aus aller Welt sind die Bregenzer Festspiele. Das größte Festival des Landes spielt seit 1946 Opern auf der Seebühne. Auf dem Spielplan stehen außerdem Orchesterkonzerte – zumeist mit den Wiener Symphonikern, seit Anbeginn das Festivalorchester, Opernaufführungen im Festspielhaus sowie weitere Musik- und Theaterveranstaltungen.
International ist auch das Publikum der Schubertiade. Die Liederabende und Konzerte finden an mehreren Terminen in Schwarzenberg im Bregenzerwald statt. Vom dortigen Konzertsaal reicht der Blick auf Wiesen und Wälder. Zweiter Konzertort ist Hohenems. In Feldkirch laden die Montforter Zwischentöne im Spätherbst zu Musiksalons, Konzerten und Gesprächen. Die mittelalterliche Stadt ist außerdem im Sommer Schauplatz des sechswöchigen Popkulturevents poolbar Festival. Das Sommerprogramm ergänzen die Konzerte der Montafoner Resonanzen, das Lech Classic Festival, Bezau Beatz und Klassik Krumbach, um nur einige zu nennen. Für Liebhaber:innen von zeitgenössischem Tanz präsentiert der Bregenzer Frühling immer wieder Österreich-Premieren und neue Stücke international bekannter Tanzensembles. Im Winter erklingt Musik in Hotelsalons, auf Open-Air-Bühnen oder, wie beim Tanzcafé Arlberg, Firnklang Brandnertal und Ski & Concert in Warth im Bregenzerwald, auf den Sonnenterrassen mitten im Skigebiet. Weitere Festivals gibt es hier.

Kunstschauplätze

Interessantes aus der Geschichte und der Gegenwart zeigen das ganze Jahr hindurch die Museen. Zu den führenden Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst zählt das Kunsthaus Bregenz, ein Bau des bekannten Schweizer Architekten Peter Zumthor. Wenige Meter daneben widmet sich das vorarlberg museum Themen aus dem Bodenseeraum und beeindruckt mit seiner Fassade, die über 16.000 Betonblüten zieren. In Dornbirn regt die interaktive Naturschau inatura dazu an, Natur zu bestaunen und zu begreifen. Mit Themen der Zeit befasst sich das Jüdische Museum Hohenems. Fluchtgeschichten aus den Jahren 1938 bis 1945 erzählt der 100 Kilometer lange, vom Jüdischen Museum initiierte Hör-Radweg „Über die Grenze“. Reich mit Museen bestück ist der Bregenzerwald. Mit dem Frauenmuseum in Hittisau befindet sich hier das einzige Frauenmuseum in Österreich. Werke der bekannten Malerin aus der Zeit des Klassizismus, Angelika Kauffmann, zeigt das gleichnamige Museum in Schwarzenberg. In Andelsbuch präsentiert das Werkraum Haus, ein Bau von Peter Zumthor, in wechselnden Ausstellungen zeitgenössisches Handwerk. Eine beeindruckende Geschichte erzählt das Barockbaumeistermuseum im vorbildlich restaurierten Kurathaus in Au. Mehrere Museen gehen auf die Geschichte des Wintersports ein, zum Beispiel das FIS-Skimuseum in Damüls.

Gesprächsrunden

Im Juni beleuchten Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen bei Impact Lech aktuelle Themen aus der Wissenschaft. Im September lädt FAQ Bregenzerwald, das Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch, zu Vorträgen, Diskussionen, Konzerten und Wanderungen. Seit vielen Jahren schon befasst sich das Philosophicum Lech, das ebenfalls im September stattfindet, mit Themen unserer Zeit.

Kunst im öffentlichen Raum

Kunstwerke überraschen Besucher:innen auch außerhalb von Museen und Ausstellungen. In einigen Städten und sogar auf Bergen regen Kunsthaltestellen zum Verweilen und Betrachten ein. Installationen und interaktive Stationen säumen künstlerisch gestaltete Themenwege.

Brauchtum und Traditionen

Vorarlberg unterscheidet sich hörbar von den anderen Bundesländern Österreichs. Die hierzulande gesprochenen Dialekte haben alemannische Wurzeln – überall sonst in Österreich leitet sich die Sprache vom Bajuwarischen ab. So heißt ein Haus in Vorarlberg „Hus“, „gsi“ bedeutet gewesen, je nach Region sagen die Menschen zum Stein „Schtua“, Schtui“, „Schtei“, „Schtaa“ oder „Schtee“.

Bei den Trachten stechen drei besonders hervor. Im Bregenzerwald tragen die Frauen die sogenannte „Juppe“, ein – im Falle der Festtagstracht – in hunderte Falten plissiertes Kleid aus schwarzem Glanzleinen mit zahlreichen schmückenden Elementen. Einblicke in die Herstellung gibt die Juppenwerkstatt in Riefensberg im Bregenzerwald. Die Montafoner Tracht ist vom Barock inspiriert und beeindruckt mit aufwändigen Seidenstickereien. An der Walsertracht der Frauen fällt auf, dass der Rock bzw. die Schürze über der Brust von bestickten Samtbändern gehalten wird.

Im Brauchtumskalender gibt es ein Ereignis, das nur im alemannischen Sprachraum zelebriert wird: Es handelt sich um das Funkenabbrennen an Samstag und Sonntag nach dem Faschingsonntag. Das Anzünden der meterhohen Holztürme soll den Winter vertreiben. Fixpunkte im Brauchtumsjahr sind außerdem Advent- und Weihnachtsmärkte, Silvesterfeierlichkeiten, der Fasching – ebenfalls nach alemannischer Manier gefeiert, Osterfeste, Sonnwendfeuer, der Alpabtrieb, Erntedankfeste und das Feiern des Martinstages am 11. November, zugleich Auftakt für den Fasching.

Tipp: Umweltfreundlich unterwegs in Vorarlberg

Seit vielen Jahren sind Bahn und Bus in Vorarlberg in einem Verbundsystem organsiert und verkehren aufeinander abgestimmt im Takt. Nach dem Hop-on-Hop-Off-Prinzip lässt sich so das ganze Land erkunden. Praktisch: Regionale Inclusive-Cards, Gästekarten, Skipässe sowie Tickets für einige Museen und Veranstaltungen gelten auch für Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

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